Was versteht man unter Burnout?

Burnout wird in der internationalen Klassifikation der Erkrankungen (ICD 10) nicht als eigenständige Krankheit geführt. Vielmehr handelt es sich um ein Syndrom - also eine "Sammlung" - von unterschiedlichsten körperlichen und psychischen Symptomen. Wir sprechen von einem Zustand der (totalen) Erschöpfung und des Ausgebranntseins.

 

Die Ursache für die Entwicklung eines Burnout-Syndroms ist immer die gleiche - STRESS! Die WHO hat mittlerweile Stress zu einer der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts erklärt. Stress löst eine Vielzahl an biologischen Kaskaden aus, die vom Gehirn ausgehend über die vegetativen Nervenstränge, vor allem das Hormonsystem und das Immunsystem stark beeinflussen. Die Folge davon sind eine Reihe von organischen und psychischen Veränderungen. Was aber jeder / jede Einzelne als Stress erlebt, ist sehr individuell und hängt von vielen Faktoren ab (z.B.: Genetik, Ernährung, Bewegung, aktueller Gesundheitszustand, Umweltfaktoren, Kindheitserfahrungen, persönlichen Wertvorstellungen, etc.).

 

Die große Gefahr des Burnout besteht darin, dass wir, in einer schnelllebigen,  leistungsorientierten und überernährten Zeit, die ersten Anzeichen - mitunter bis in weit fortgeschrittene Stadien des "Burnout-Modell nach Freudenberger" - selbst nicht erkennen, da viele um uns herum ebenfalls betroffen sind und wir unseren Gefühlszustand somit als "normal" erleben.

 

Wann ist eine Burnout-Beratung hilfreich?

  • Wenn Sie müde und erschöpft sind.
  • Wenn Sie das Gefühl haben, Sie schaffen all die Dinge nicht mehr, die Ihnen wichtig erscheinen.
  • Wenn Sie glauben, dass Sie die Einzige / der Einzige sind, der die Dinge zur Zufriedenheit erledigen kann.
  • Wenn Ihr Umfeld Ihnen auf die Nerven geht und Sie das Gefühl haben, es versteht Sie niemand.
  • Wenn Sie anhaltende körperliche Symptome haben.
  • Wenn Sie das Gefühl haben, keine Pausen mehr unterzubringen.
  • Wenn Ihnen alles was Ihnen einmal wichtig war, nicht mehr wesentlich erscheint.
  • Wenn Sie mit Ihrer Arbeitssituation oder Ihrem Privatleben unzufrieden sind.
  • Wenn Sie mehr Suchtmittel (Kaffee, Zigaretten, Alkohol, Tabletten,...) zu sich nehmen als bisher. 

Je nachdem in welchem Burnout-Stadium Sie sich befinden, oder welche Bereiche Ihnen am meisten zu schaffen machen, behalte ich mir vor, zusätzlich Empfehlungen in andere Fachbereiche auszusprechen:

Manchmal ist die Zusammenarbeit mit ÄrztInnen, PsychotherapeutInnen, sportwissenschaftlichen BeraterInnen und ErnährungsberaterInnen sinnvoll und / oder notwendig.

 

Wann sollte Burnout-Prävention beginnen?

Die Anwort lautet: JETZT - in diesem Augenblick und lebensbegleitend!

 

Prävention bedeutet, dass Sie in NICHT-kritischen Situationen lernen Mechanismen zu entwickeln Ihre Resilienz (Widerstandskraft) zu fördern, um in belastenden Situationen gewappnet zu sein. Nur ein ausgeglichener Körper und Geist kann auch Krisensituationen bewältigen. Es ist wesentlich einen ausgleichenden Lebensstil zwischen Ihrem vegetativen Erholungssystem (Parasympathikus) und Ihrem vegetativen Aktivierungssystem (Sympathikus) zu schaffen. Die 3 kraftspendenden und wesentlichen Basis-Säulen für Ihre Balance sind:

  • FOOD - gesunde Ernährung
  • MOVE - ausreichend Bewegung
  • MIND - ausgeglichene Psyche

Sie können sich diese 3 Bereiche als Stellschrauben vorstellen, zu Beginn müssen Sie montiert werden, danach können Sie laufend Feinjustierungen vornehmen, um je nach Situation gegenzusteuern. Die Grundmontage kann entwas Zeit und Geduld in Anspruch nehmen, das Resultat lohnt sich. Gerne unterstütze ich Sie mit geigneten Methoden, nach dem Wiener Resilienz Modell (WRM) dabei, dass Sie Ihre Schrauben selbst montieren und jederzeit nachjustieren können.

 

Hinter jedem Burnout versteckt sich die große Chance, innezuhalten - tiefer zu gehen -  sich die Sinnfragen des Lebens erneut zu stellen und dabei sich selbst und seinen Herzensweg zu entdecken. Mutig, immer wieder einmal alte Pläne zu überdenken, sie loszulassen und sich neuen Fragen zu widmen, kann wesentlich zu unserer Resilienz beitragen.